Psychotherapie für Senioren

Der Pensionsalltag verändert das Leben oft mehr als erwartet und die erste Freude darüber endet nicht selten in einer Sinnkrise. Das Bewusstwerden der limitierten Lebenszeit kann ungelöste Probleme die bereits verminderte Lebensqualität extra belasten.

In dieser Lebensphase sind viele Menschen krisenanfällig. Die neuen Lebensumstände können psychische Erkrankungen entstehen lassen oder bestehende  verschlechtern.

Die häufigsten Diagnosen aus dem Bereich psychischer Erkrankungen bei älteren Menschen sind:

  • Depressive Störungen
  • Schlafstörungen
  • Suizidalität (vor allem bei Männern)
  • Somatoforme Störungen
  • Angststörungen
  • Sucht- und Abhängigkeitserkrankungen

Bei der Altersdepression überwiegen sehr oft körperliche Symptome: Altern geht mit einem Verlust von körperlichen Kräften und Gesundheit zusammen und bringt daher häufig Abhängigkeit und Angst.

Prof. Dr. phil., Dr. med.  Andreas Maercker (Universität Zurich)  stellte einen Cochrane-Report von 2009 heraus, wonach u.a. psychodynamische Psychotherapie bei einer durchschnittlichen Therapielänge von zwölf Stunden „sehr gute Effektstärken“ aufwiesen. 

Der Psychoanalytiker und Alternsforscher Prof. em. Dr. med. Hartmut Radebold, Kassel, hat in der Therapie mit älteren Menschen festgestellt, dass manche bis 80 Stunden brauchen, ein Großteil aber auch mit Kurzzeittherapie zurechtkommt.

Spezifische Schwerpunkte:

  • Sich neu orientieren nach dem Pensionsschock
  • Die Partnerschaft in der Pension
  • Ziele und Lebensfreude neu definieren
  • Zärtlichkeit und Sexualität auch in späteren Jahren
  • Umgehen mit Verlust des Partners, Verwandten & Freunden
  • Strategien gegen die Einsamkeit
  • Der Wunsch nach einem neuen Partner
  • Wie kommt man aus einer Altersdepression
  • Umgehen mit Verlust von körperlichen Kräften und Gesundheit

 

Charlie Chaplin schrieb diese grandiose Lebensessenz an seinem 70. Geburtstag am 16. April 1959:

Als ich mich selbst zu lieben begann,
habe ich verstanden, dass ich immer und bei jeder Gelegenheit,
zur richtigen Zeit am richtigen Ort bin und dass alles, was geschieht, richtig ist –
von da an konnte ich ruhig sein.
Heute weiß ich: Das nennt man Vertrauen.

Als ich mich selbst zu lieben begann,
konnte ich erkennen, dass emotionaler Schmerz und Leid
nur Warnungen für mich sind, nicht gegen meine eigene Wahrheit zu leben.
Heute weiß ich: Das nennt man Authentisch-sein.

Als ich mich selbst zu lieben begann.
Habe ich aufgehört, mich nach einem anderen Leben zu sehnen,
und konnte sehen, dass alles um mich herum eine Aufforderung zum Wachsen war.
Heute weiß ich: Das nennt man Reife.

Als ich mich selbst zu lieben begann,
habe ich aufgehört, mich meiner freien Zeit zu berauben,
und ich habe aufgehört, weiter grandiose Projekte für die Zukunft zu entwerfen.
Heute mache ich nur das, was mir Spaß und Freude macht,
was ich liebe und was mein Herz zum Lachen bringt,
auf meine eigene Art und Weise und in meinem Tempo.
Heute weiß ich: Das nennt man Ehrlichkeit.

Als ich mich selbst zu lieben begann,
habe ich mich von allem befreit, was nicht gesund für mich war,
von Speisen, Menschen, Dingen, Situationen
und von Allem das mich immer wieder hinunterzog, weg von mir selbst.
Anfangs nannte ich das „Gesunden Egoismus“,
aber heute weiß ich: Das ist Selbstliebe.

Als ich mich selbst zu lieben begann,
habe ich aufgehört, immer recht haben zu wollen, so habe ich mich weniger geirrt.
Heute habe ich erkannt: Das nennt man Demut.

Als ich mich selbst zu lieben begann,
habe ich mich geweigert, weiter in der Vergangenheit zu leben
und mich um meine Zukunft zu sorgen.
Jetzt lebe ich nur noch in diesem Augenblick, wo alles stattfindet.
So lebe ich heute jeden Tag und nenne es Bewusstheit.

Als ich mich zu lieben begann,
da erkannte ich, dass mich mein Denken armselig und krank machen kann.
Als ich jedoch meine Herzenskräfte anforderte,
bekam der Verstand einen wichtigen Partner.
Diese Verbindung nenne ich heute Herzensweisheit.

Wir brauchen uns nicht weiter vor Auseinandersetzungen,
Konflikten und Problemen mit uns selbst und anderen fürchten,
denn sogar Sterne knallen manchmal aufeinander
und es entstehen neue Welten.
Heute weiß ich: Das ist das Leben!

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